Dieter Schrage

„Schwierig war der Weg – und dann doch einfach“

Dr. Dieter SCHRAGE, Kulturwissenschafter – Anmerkungen zu Arbeiten von Monika Lederbauer (7/ 07)

Nach einer langen, teilweise noch bis heute anhaltenden Phase der künstlerischen Orientierung scheint Monika Lederbauer in einigen Serien aus 2006/07 einen tragfähigen malerischen Ansatz gefunden zu haben.
Zunächst , etwa ab Beginn unseres Jahrzehnts, legte es die Malerin sehr breit an, machte Kopien alter Meister, kubistische Studien und malte zwischen Sonnenblumen in der Vase; Landschaften; Porträts und lyrischen Abstraktionen fast alles, was ihr unter den Pinsel kam.
In den Serien „Blue-Berge“, „MEhR“ und „Blue“ – Monika Lederbauer bevorzugt die serielle Arbeit – sollte sie einen Weg der aus meiner Sicht notwendigen künstlerischen Konzentration gefunden haben. Eine gewisse Vielfalt bleibt auch in Serien bestehen, doch auf einer nachvollziehbaren Basis. Und diese Vielfalt finden wir in einem gewissen Maße auch innerhalb der einzelnen Serien, Da ist z. B. die überwiegend aus einem eisigen Blau und Weiß bestehende Serie „Blue“ und in dieser blauen Serie gibt es auch rote Bilder: die „Aufflammende Erinnerung“ in einem dramatischen fleckigen Rot oder „SEEh Feuer“ als Flammenschild.
Ansonsten weiße Bergmassive und kaltes Blau manchmal ins Abstrakte gehend. Zerklüftetes Licht. Felsentrümmer im ewigen Eis. Tiefe Schluchten,  blaue Höhlen und niederstürzende Wassermassen. Eitempera, Öl, Acryl auf Leinwand  Da ist ein Diptychon „MEEhR Blue (Grotte)“ und ein Triptychon mit intensiven blauen Bergen. „Gelegentlich  habe ich bestimmte Berge vor mir/ besonders in Salzburg unseren Hausberg, das Gamsfeld, der jedes Mal aufs Neue gemalt wird“ (ML)

Chaos und Form

Ein Bild zeigt einen weiten Bergsee mit zwei kräftigen Tannen im Vordergrund und bei einem anderen Bild aus der Serie „Blue Berge“  mit dem Titel „Am Ende der Nacht“ finden wir Streifen von Gelb und hellem Braun, Licht, Wärme, Hoffnung am Ende der Nacht, unten links auf dem Bild ein kleines Haus, eine der wenigen Spuren der menschlichen Zivilisation in einer sonst gewaltigen (gewalttätigen) Natur in Monika Lederbauers Malerei.
Ein weiteres Bild trägt den Titel „Schwierig war der Weg – und dann doch einfach!“  (siehe Überschrift). Locker, manchmal geradezu impressionistisch die Serie „MEEhR“. Fleckiges blaues Wasser. Wasserflecken. Blaues Licht. Wirbel, Farbspritzer, Lichtspritzer. Blauer Gischt.
Zusammengehalten wird die Chaotik der Natur – Monika Lederbauer sieht, empfindet die Natur ungleich harmonischer als ich – durch die Form. Ob die Kunst schaut, empfindet, meditiert oder anklagt, entscheidend für die Kunst, für ihre Botschaft, ist die bewältigte Form. Oder die Kunst ist nicht!   Dieter Schrage (7/07)